Ihr steht vor einer ähnlichen Herausforderung?
Auf dieser Unterseite möchten wir euch einen Überblick über unser während der Zeit erworbenes Wissen geben. Wir bieten euch zusätzlich Tipps zu bewährten Ansätzen der Organisation und Kommunikation sowie nützliche Kontakte und wiederverwendbare Vorlagen.
Erste Schritte
Um von Anderen als ernstzunehmender Partner wahrgenommen zu werden, ist ein Mindestmaß an Professionalität nötig. Hierzu gehört z.B. sich auf Ansprechpartner*innen als Team zu einigen, die für externe Kontakte via Diensthandy erreichbar sind. Weitere wichtige Punkte sind:
- Schnelle und pragmatische Entscheidungen
- Ausprobieren und falls nötig anpassen
- Kontaktaufnahme zu bestehenden Netzwerken und Organisation (z.B. Vereine, Initiativen, Kirchen) und Absprache sowie Vermittlung von Geflüchteten an bereits bestehende Hilfsangebote
- Wichtige Ansprechpartner*innen herausfinden (beispielsweise an Bahnhöfen, das Bahnhofsmanagement, die DB Sicherheit und die Bundespolizei)
Wenn es länger dauert…
Ein gewisses Maß an Chaos und Stress ist ganz normal in der Anfangszeit. Sobald ihr merkt, dass euer Einsatz noch länger andauern wird, lohnt es sich, mehr Zeit in die Planung von Strukturen und Prozessen zu stecken, um über längere Zeit das Engagement aufrechtzuerhalten.
Auch wenn es naheliegend ist, sich an einfachen und schlanken Strukturen zu orientieren, ist es dabei mindestens genauso wichtig, dass Wissen und die Wünsche der aktiven Freiwilligen einzubeziehen.
Spätestens jetzt lohnt es sich, auch die eigene Öffentlichkeits- und Pressearbeit auszubauen, um eigene Forderungen an die Öffentlichkeit zu tragen, z.B. Spendenaufrufe.
Tipps für Dich
- Vergiss nie, dass dein ehrenamtlicher Einsatz immer davon abhängt, dass es dir gut geht. Das beginnt damit, genug zu trinken und zu schlafen und reicht bis zu Gesprächen mit Anderen , über belastende Situationen.
- Mach dir klar, dass der Erfolg nicht von dir alleine abhängt. Nur, weil gerade sonst keiner wichtige Aufgaben übernehmen kann, heißt das nicht, dass Du diese übernehmen musst.
- Deiner Gesundheit zu Liebe, aber auch um den Raum zu haben, um reflektieren zu können, ist es gut, nach einigen Tagen im ehrenamtlichen Einsatz bewusst ein paar Tage Pause einzuplanen.
- Wo viele Menschen zusammenkommen, kann es zu Konflikten und Problemen führen. Verständnis und Rücksichtnahme sind daher hilfreich. Genauso solltest Du dich trauen, offen anzusprechen, wenn dir etwas nicht gefällt , dich etwas stört, oder Du etwas ändern möchtest, statt zuzusehen, wie der eigene Frust wächst.
Tipps für Euch
- Schafft Strukturen, die übersichtlich und für alle transparent sind. Wichtiger als formelle Abstimmungen ist es, die Entscheidungsprozesse so zu gestalten, dass der größtmögliche Konsens innerhalb eurer Gruppe gefunden werden kann.
- Bei manchen Themen oder Aufgaben ist es sinnvoll einzelne Arbeitsgruppen zu gründen und die Verantwortung für gewisse Entscheidungen an diese zu delegieren. Nicht Alles muss als Gruppe entschieden werden.
- Schafft zentrale Anlaufstellen für Beschwerden und Probleme. Eine aus der Gruppe heraus gewählte und am besten geschulte Awareness-Group kann zwischenmenschliche Konflikte auffangen und lösen, bevor sie zur Belastung für die Gruppe oder einzelne Personen werden.
- Stellt euch rechtzeitig die Frage, wie lange ihr helfen wollt und wo die Verantwortung von staatlichen und gesellschaftlichen Akteur*innen beginnen sollte. Eure ehrenamtlichen Tätigkeiten sollten nicht als günstige Lückenfüller ausgenutzt werden.
Wichtige Organisationen aus Berlin
Schöneberg hilft e.V.
Berlin Hilft
Berliner Stadtmission
Deutsches Rotes Kreuz Berlin
Migrationsrat Berlin e.V.
030 – 61658755
Mingru Jipen e.V.
Telefon: 0163 0369024
E-Mail: mingru-jipen@web.de
Spendenbrücke
Büro und Spendenannahme:
Spendenbrücke im Hangar 1
Columbiadamm 10
12101 Berlin
Für allgemeine Anfragen:
Telefon: +49 176 60801882 (während den Öffnungszeiten)
E-Mail: helfen@spendenbruecke.de
Weitere Organisationen
Civilfleet-Support e.V.
Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
„Rückblickend habe ich gemerkt, dass ich im anfänglichen Chaos viel zu wenig auf mich und meine Gesundheit geachtet habe. Als Gruppe hat es uns geholfen aufeinander zu achten und die tägliche Arbeitszeit auf ein Maximum von 8 Stunden zu begrenzen.“